Praxistipps für bessere Entscheidungen

Kennen Sie Buridans Esel?                                                  

Weil er die Wahl zwischen zwei völlig identischen Heuhaufen hatte und sich nicht entscheiden konnte, verhungerte er schließlich.

Aber warum ist es so schwer, sich zwischen zwei gleichwertigen Alternativen zu entscheiden, wo man doch bei jeder richtig entscheiden würde? Weil man gleichzeitig auf eine verzichten muss! Sobald wir wissen, dass wir etwas bekommen, nimmt seine Attraktivität ab und die Attraktivität dessen, was wir aufgeben müssen, nimmt zu.

Tipp 1:
Edward De Bono, einer der führenden Lehrer für kreatives Denken, empfiehlt hier die „Eselmethode“: Wir bemühen uns dabei, jede der Alternativen der Reihe nach unattraktiv zu machen. Wenn es uns gelingt, ist die beste Entscheidung klar und es nicht schmerzlich, die Alternative, die dabei schlechter abgeschnitten hat, aufzugeben.

Tipp 2:
Sie können sich immer noch nicht entscheiden? Würfeln Sie oder werfen Sie eine Münze. Und wenn sich die Entscheidung gut anfühlt, dann haben Sie nun ein Ergebnis. Das ist durchaus ernst gemeint. In seinem sehr lesenswerten Buch „Bauchentscheidungen“ beleuchtet der Psychologe Gerd Gigerenzer, warum es manchmal doch ganz vernünftig sein kann, auf sein Bauchgefühl zu hören.


Manche Menschen sind sich niemals sicher und entscheiden nicht, weil sie auf die totale Sicherheit warten oder falsch, weil sie die Nerven verlieren oder sich dem Druck vermeintlicher Erwartungen anderer beugen.

Tipp3:
Lassen Sie sich bei Ihrer Entscheidung nicht unter Druck setzen. Stress blockiert unser Denken und rationale Entscheidungen sind dann oft nicht mehr möglich. Erbitten Sie lieber eine Bedenkzeit, die der Tragweite der Entscheidung angemessen ist.


Eine gesunde Unsicherheit ist gut, denn wir können meist unserem Bauchgefühl vertrauen. Oft aber entsteht Unsicherheit aus einem übertriebenen Hang zur Perfektion und dem Gedanken: „Fühl dich erst sicher, wenn die Entscheidung hundertprozentig sicher ist.“

Tipp 4:
Klären Sie den Grund für Ihre Unsicherheit, machen Sie sich Ihre Ziele und Prioritäten bewusst, setzen Sie sich selbst eine Deadline, bis zu der Sie Ihre Alternativen prüfen und eine Entscheidung getroffen haben.

Und bedenken Sie: Keine Entscheidung ist letztendlich auch eine Entscheidung!

Buchtipps:

Gigerenzer, Gerd (2008): Bauchentscheidungen: Die Intelligenz des Unbewussten und die Macht der Intuition. Goldmann Verlag.

Kahnemann, Daniel (2012): Schnelles Denken, langsames Denken. Siedler Verlag

 

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